SciArt Residency 2021 – Philip Kanwischer

Quantenphysik trifft analoge Fotografie – Philip Kanwischer für zweimonatige Artist Residency nach Heidelberg eingeladen
Wie können analoge Fotografie und innovative Forschung im Bereich der Quantenphysik zusammenpassen? Diese spannende Frage stellt sich das internationale Künstler*innen-Kollektiv Kalamari Klub gemeinsam mit Wissenschaftler*innen des Sonderforschungsbereichs IsoQuant an der Universität Heidelberg. Eingebettet in die Strategie für kreative Ansätze zur Wissenschaftskommunikation entstand erstmalig die Idee für eine Kooperation von Kunst und Wissenschaft. Im Herbst 2021 wird im Rahmen dieser Kooperation der Künstler Philip Kanwischer für eine zweimonatige Künstler*innenresidenz nach Heidelberg eingeladen, um eine künstlerische Arbeit in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftler*innen des Sonderforschungsbereiches IsoQuant zu entwickeln.

Philip Kanwischer, geboren 1991 in Bamberg, studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und an der Accademia di Belle Arti di Napoli, Italien. In seinen Arbeiten verknüpft Kanwischer Bild und Textmaterial zu narrativen Raumsituationen und thematisiert dabei u.a. die Wahrnehmung von Katastrophen und das Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Natur. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, er lebt und arbeitet in Leipzig. Auf den Open Call der ausgeschriebenen SciArt Residency bewarben sich mehr als 170 Künstler*innen aus 41 Ländern. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren überzeugte Philip Kanwischer die Jury, bestehend aus Expert*innen der Physik, der Kunst und der Wissenschaftskommunikation.

„Die Qualität und Anzahl der internationalen Bewerbungen, die wir erhalten haben, ist wirklich herausragend und wir freuen uns sehr, dass wir Philip Kanwischer für dieses Projekt gewinnen konnten“, sagt Prof. Dr. Jürgen Berges, Sprecher des Sonderforschungsbereichs IsoQuant. „Das unterstreicht den hohen Stellenwert der Kollaboration von Kunst und Wissenschaft am Standort Heidelberg, der ideale Voraussetzungen bietet.“

Mitglieder der Jury waren Prof. Dr. Jürgen Berges (Sprecher & Vorstandsmitglied, IsoQuant), Prof. Dr. Markus Oberthaler (Vorstandsmitglied, IsoQuant), Tina Kuka (Koordinatorin & Vorstandsmitglied, IsoQuant), Eleonora Lippi (Wissenschaftlerin & Vorstandsmitglied, IsoQuant), Jasmin Meinold (Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin), Max P. Martin (Kreative Leitung, Kalamari Klub), Nicolas Reinhart (Künstlerische Leitung, Kalamari Klub) und Dennis Schulz (Wissenschaftskommunikation, Kalamari Klub und IsoQuant).

Im Rahmen der SciArt Resideny wird es weitere Veranstaltungen mit Philip Kanwischer geben, u.a. sind ein Artist Talk und eine Ausstellung der künstlerischen Arbeiten für 2021 und 2022 geplant. Darüber hinaus plant der Sonderforschungsbereich IsoQuant mit Kalamari Klub die Veröffentlichung eines Magazins für Fotografie, gemeinsame Workshops und weitere Aktionen wie z.B. Photo Walks.


Kalamari Klub ist ein internationales Künstler*innen-Kollektiv für analoge Fotografie. Das Kollektiv betreibt eine öffentliche Dunkelkammer in Heidelberg und unterstützt seit 2016 lokal und international Künstler*innen durch Ausstellungen, Workshops, Publikationen und Artist Residencies.

IsoQuant ist ein Sonderforschungsbereich an der Universität Heidelberg zum Thema „Isolierte Quantensysteme und Universalität unter extremen Bedingungen“. Sonderforschungsbereiche sind langfristige Projekte zur Grundlagenforschung, in denen Wissenschaftler einer oder mehrerer Universitäten interdisziplinär an komplexen neuen Fragestellungen zusammenarbeiten. Im Mittelpunkt des SFB 1225 IsoQuant steht ein Forschungsthema, das für eine Vielzahl von Anwendungen in der Physik von großer Bedeutung ist. Viele Quantensysteme weisen trotz grundlegender Unterschiede bei Schlüsselparametern wie Temperatur, Dichte oder Feldstärke charakteristische gemeinsame
Eigenschaften auf. Diese universellen Eigenschaften besser zu verstehen, erfordert übergreifende Herangehensweisen in der Forschung über traditionelle Spezialisierungen hinweg. Die Zusammenarbeit von ca. 20 Arbeitsgruppen aus theoretischer und experimenteller Physik innerhalb des SFB1225 IsoQuant erlaubt die Verwendung einer großen Bandbreite an Methoden zur Lösung übergreifender Fragestellungen in der Physik.


Weitere Informationen
https://www.kalamariklub.org
https://www.isoquant-heidelberg.de
https://philipkanwischer.de

Kontakt
Tina Kuka & Dennis Schulz, Wissenschaftskommunikation IsoQuant
scicom-isoquant@thphys.uni-heidelberg.de
Nicolas Reinhart, Künstlerische Leitung Kalamari Klub
nico@kalamariklub.org